Klarer Sieg in Vöslau

Die Saison dauert nun schon lange an, oft sah man die Union gewinnen (häufig knapp, häufiger knapper, selten hoch), oft verlieren, doch wer sie diesen Sonntag in Bad Vöslau hätte beobachten können (und hätte er nur diese eine Begegnung verfolgt und keine andere davor), müsste zweifelsohne der Meinung sein, bei dieser Mannschaft handle es sich um einen der größten Meisterschaftsfavoriten.

Abgesehen von den beiden bitteren Ausfällen der Torleute Gehart und Demuth – wodurch Christoph Keusch dazu verdammt war, die Last der Torhüterei alleine zu tragen - konnte die Union an Spielern komplett antreten. Dementsprechend war auch die Bank ungeheuer stark besetzt, vorerst mit Errath, Ried, Huemer, später auch mit Gerstenecker.
Gleich nach Anpfiff zauberte die erste Aufstellung Handball vom Feinsten auf das Parkett, wie man ihn nicht immer von der Union gewohnt ist: Flüssig waren die Aktionen, Chudzicki glänzte als „Einser“ in der Abwehr, während Kraft im Angriff einmal mehr überzeugte. Die Abwehr stand sicher, der ansonsten so wurfgewaltige Vöslauer Mc Lachlan lieferte dank starker Verteidigungsleistung nicht seine gewohnte Performance, auch die sonstigen Bemühungen der Vöslauer verliefen fruchtlos - so war der deutliche Vorsprung der Korneuburger von acht Zählern zur Pause (Halbzeitstand: 11:19) der logische Schluss des beschriebenen Geschehens.
Wenn die Union überhaupt einmal in diesem Spiel wackelte, dann tat sie es zu Beginn der zweiten Hälfte, als die Vösaluer noch einmal auf sechs Tore herankamen - jedoch bald stellten die Korneuburger wieder klar, dass es an diesem Tage für die Heimmannschaft keinen Blumentopf zu gewinnen gab. Nachdem Matthias Keusch das 17:22 erzielt hatte – nebenbei: es war einer von drei sehenswerten Treffern – und sein Bruder im Tor weiterhin alles hielt, was zu halten war, wurde der Korneuburger Torepolster fortan immer weiter ausgebaut, betrug zwischenzeitlich elf Tore.
Dass schlussendlich die Tordifferenz „nur“ neun Tore betrug, ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass Huemer im Zuge einer der letzen Angriffsaktionen der Vöslauer seine Verteidigungspflichten sträflich verletzte, indem er vorzeitig zu einem Gegenstoss ansetzte (wohlgemerkt: vier Sekunden vor Schluss), was es seinem Gegenspieler ermöglichte, den zunächst fabelhaft von Christoph Keusch parierten Ball als „Abpraller“ zu greifen, um ihn im Tor unterzubringen – Hohn und Spott der Mannschaftskollegen waren Huemer sicher.

Die Mannschaft: Chr. Keusch, Kraft (14), Doppler (7), Sauberer (1), Errath (3), Blieberger (3), M. Keusch (3),  Chudzicki (3), Huemer (2), Ried, Gerstenecker.