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Start Archiv 2007/08 Acquire 8. Oktober 2007 Von einer Ausstellung

Von einer Ausstellung

06.10.2007. Wer weiß es nicht: Heute Abend fand wieder ein Großereignis statt, ca. 400.000 Besucher erfreuten sich in der „langen Nacht der Museen“ an Kunstwerken bekanntester Künstler, an altem Kriegsgerät, technischen Utensilien und ausgestopften Tieren. Das weitaus interessanteste Exponat an jenem Abend aber fand sich weder im Leopold-Museum, noch im natur- oder kunsthistorischen Museum oder in der Albertina. Wirklich etwas zu sehen gab es in einer kleinen Sporthalle außerhalb Wiens, (offensichtlich) gezählte 148 Besucher erschienen zu diesem Event, getrennt vom Ereignis nur durch einige Höhenmeter. Von der Tribüne aus konnten sie einer Gala der Union Korneuburg beiwohnen, die an diesem Abend die kurios-merkwürdige Mannschaft der Hollabrunner zu Schau stellte und dabei entpuppte sich die Union durchaus als Zauberer, denn sie zeigte etwas, was scheinbar gar nicht vorhanden war.

Erstes Indiz für ihre Existenz auf dem Parkett lieferten die Hollabrunner, als sie ihr erstes Tor erzielten, nämlich jenes zum 9:1 in der 9. Minute. Bis dahin dominierte Korneuburg auf unglaubliche Weise. Dieser Treffer brachte natürlich keine Wende, die Heimischen fuhren weiter nach Belieben fort, Tore zu werfen. Man wollte nicht glauben, wie einfach alles war, man war aber glücklich. Allen voran glücklich war Bernhard Doppler, der glückselig Gegenstöße flitzte, endlich ein Spiel nach seinem Geschmack: einfach abwarten, bis der Ball im Außennetz landet, ihn der Tormann abwehrt oder ihn ein Verteidiger abfängt, dann lossprinten, Sprung, Tor.
Zur Pause stand es 28:7. In einem Spiel wie diesem wird gewöhnlich jungen Spielern die Möglichkeit gegeben, sich zu profilieren, Spielern, die sonst vermehrt die Bank drücken müssen. Aber der einzige junge Spieler der Union war Max Chudzicki, der ist wiederum kaum als „Bankdrücker“ zu bezeichnen, mehr schon als Stütze der Mannschaft, und so ging die Union mit unverminderter Härte gegen die wehrlosen Hollabrunner vor.
Das Highlight der Partie lieferte allerdings ein hollabrunner Spieler in einer grenzenlos coolen Aktion: Die letzten Spielsekunden verstrichen gerade, torgeil stürmte Chr. Blieberger den Konter: Gegenstoßpass vom Tormann Gehart, der gegnerische Tormann versucht, den Pass auf der 6-Meter-Linie abzufangen. Blieberger leitet irgendwie (gekonnt) den Ball Richtung Tor weiter, es kommt zu einem Zusammenstoß, Blieberger und Gegnertormann liegen auf dem Boden. Der Ball seinerseits hüpft vergnügt, aber wenig sportlich (weil ohne Eile), zum Tor hin. Weitschacher, ein Hollabrunner, der vom Torreigen genug hat, beobachtet das Geschehen kritisch aus nächster Nähe, scheint kurz zu prüfen, ob der Ball nun wirklich die Absicht hat, zum 57. Mal ins hollabrunner Tor zu springen, dieser gibt sich aber unbeirrt in seinem Vorhaben. Ebenso unbeirrt ist nun Weitschacher. Er fasst sich ein Herz und donnert den Ball mit dem Fuß – nicht ohne gewisse Genugtuung – aus seiner Bahn. Energischer Pfiff des Schiedsrichters: Rote Karte! Siebenmeter! Gehart schreitet zur Vollstreckung des Urteils. Anlegen! Zielen! Feuer! Die Exekution ist perfekt. Endstand 57:16.