Die U18 ist VIZESTAATSMEISTER 2014/15!

Was für ein Wochenende! Als Underdog am Freitag angereist, haben wir auch im Finale am Sonntag gegen die Fivers unsere beste Seite gezeigt. Bis in die zweite Halbzeit konnten wir gegen die seit Jahren ungeschlagenen Staatsmeister mithalten, dann schwand jedoch die Kraft aufgrund der kleineren Bank.

Mit keinen allzu großen Erwartungen machte man sich auf die Reise nach Bregenz zu den Staatsmeisterschaften der männlichen U18. Das lag zum einen daran, dass die Mannschaft einige Ausfälle (Schafler, Paul, Schneider, Heinzl) zu verkraften hatte, als auch an der Tatsache, dass die Mannschaft über die komplette Saison hinweg kein einziges gemeinsames Training hatte, da sich  die Spieler auf die beiden Herrenmannschaften verteilten und deswegen nie gemeinsam trainierten. Außerdem gab es die Befürchtung, dass die HLA und Bundesliga Mannschaften durch den U20 Bewerb besser eingespielt sein könnten. Doch Korneuburg überraschte nicht nur die Gegner, sondern auch die eigenen Reihen.

Im ersten Spiel gegen Linz bekam man es mit einer körperlich großen und massiven Mannschaft zu tun. Mit einer harten Abwehr und einer spielerischen Leichtigkeit gelang es uns jedoch von Anfang an die wirklichen Kräfteverhältnisse zu klären. Durch unsere Schnelligkeit schafften wir es immer wieder den Linzer Angriff zu vereiteln und mit schnellen Gegenstößen kamen wir zu einfachen Toren. Auch den gegnerischen Kreisläufer, am Ende im All Star Team, bekamen wir super unter Kontrolle und so war schon nach der ersten Hälfte das Spiel so gut wie entschieden. Im zweiten Durchgang merkte man unsere bessere Fitness an und ohne Probleme wurde das Match zu Ende gespielt. Mit 25:17 ein erstes kleines Aufzeigen der Korneuburger Truppe.

Die wahre Sensation an diesem Tag sollte noch folgen. Im zweiten und letzten Spiel am Samstag traf man auf den Hausherren, Bregenz, welcher mit Ante Esegovic einen Spieler in ihren Reihen hatte, der sonst in der HLA auf der Platte steht und erst vor einigen Tagen im Finale um den Österreichischen Meister bei den Herren mit von der Partie war. Auch sonst hatte man das Gefühl, dass Bregenz mit großen Erwartungen in dieses Turnier ging und sich sicher war, die Gruppe B (Bregenz, Linz, Korneuburg) einfach für sich entscheiden zu können. Voll motiviert und konzentriert zeigten unsere Burschen dem HLA-Verein jedoch, was sie davon hielten. Mit einer fulminanten Abwehr und einem stark aufspielenden Johannes Gross dahinter, gelang es Weinhappl&Co sich von Beginn an abzusetzen. Speziell Mathias Weinhappl sollte am Ende Player oft he Match werden, seine Gegenstöße und Würfe vom Flügel bereiteten dem Bregenzer Keeper Kopfzerbrechen. Auch die Abgebrühtheit der Korneuburger ließ so manchen Zuschauer verstummen. Unkonventionelle Pässe an den Kreis und speziell die Kempa-Tricks der Korneuburger hatte niemand der Anwesenden für möglich gehalten. Nach 50 Minuten war es dann soweit: der Favorit in der Gruppe B, Bregenz, wurde vom Underdog Korneuburg regelrecht deklassiert und unsere Burschen fuhren als unerwarteter Gruppensieger ins Quartier zurück.

Am Sonntag traf man dann auf einen alt bekannten Halbfinalgegner, HIB Handball Graz. Gegen viele Spieler stand man erst einen Monat zuvor im Regionalliga-Ost Spiel der Kampfmannschaft auf der Platte, speziell vor ihrem Spielführer Sebastian Spendier musste man sich in Acht nehmen. Das Spiel begann, anders als in den vorigen Matches, nicht gut für die Korneuburger. In der Abwehr griff man nur zögerlich hin und im Angriff scheiterte man mehrmals am gegnerischen starken Keeper. Nach einigen Minuten jedoch fing sich die Union-Truppe und konnte ausgleichen, kurz darauf in Führung gehen. Mit der Schlusssekunde der ersten Halbzeit erzielte Sebastian Bachofner einen wunderbarten Treffer aus weiter Entfernung zum +3 Pausenstand. Auch in Halbzeit 2 ließ sich die beherzte Grazer Truppe nicht abschütteln. Immer wieder kamen sie heran und konnten auch ausgleichen. In der letzten Minute dann wurde es etwas hektisch. Ein Wurf der Korneuburger fand nicht den erwünschten Weg ins Tor, Graz hatte den Ball und nahm Timeout. Noch 30 Sekunden zu spielen, es stand Unentschieden. Die Grazer bereiteten den Angriff vor, ein langer Pass von der linken Seite aus und…. Mathias Weinhappl schnappte den fliegenden Ball vor den Augen eines Grazer Spielers und lief den Gegenstoß, wurde gefoult und es gab Siebenmeter! Auch da nahm sich Weinhappl ein Herz und versenkte den Ball im Netz. +1 Für Korneuburg, noch 7 Sekunden. Die Korneuburger vergaßen jedoch beim Jubeln auf den Grazer Flügel, welcher noch zum entscheidenden Wurf kam, jedoch das Tor verfehlte. Die Sensation perfekt: Korneuburg im Finale!!!

Dort traf man dann auf die überlegene Mannschaft der letzten Jahre, die Fivers aus Margareten. Gespickt mit etlichen Spielern des 96er Nationalteams, jedoch ohne ihrem Überspieler Nikola Bylik, war diese Truppe mit Leichtigkeit ins Finale gekommen, einzig HIB Graz konnte ihnen in der Gruppenphase einiges abverlangen. Doch auch in diesem Spiel zeigte die Korneuburger Truppe ihr wahres Gesicht. Mit einem fulminanten 5:2 Run überraschte man nicht nur den Gegner und die Zuschauer, auch sich selbst hatte man solch eine starke Leistung nicht zugetraut. In abgebrühter Weise jedoch kamen die Fivers immer besser ins Spiel und konnten den Spielstand egalisieren. In der ersten Halbzeit ging es Hin und Her, nach 25 gespielten Minuten stand es jedoch +1 für Korneuburg und der Pfiff zur Halbzeit ertönte. In der Pause mobilisierte man nochmal alle Kräfte, die absolute Sensation war zum Greifen nahe. In Durchgang zwei konnte man etwa bis 10 Minuten vor Schluss mithalten, dann machten sich die harten und anstrengenden Spiele des bisherigen Wochenendes bemerkbar. Die „erste Bank“ spielte so gut wie jedes Spiel komplett durch und war dann gegen die Fivers am Ende ihrer Kräfte. Trainer Florian Hirschegger wechselte dann nochmal durch und alle Spieler kamen zu ihren Einsatzminuten gegen den verdienten Österreichischen Staatsmeister.

Im Anschluss an das Finale fand die Siegerehrung statt. Hinter den Fivers und Korneuburg, besiegte HIB Handball Graz im „kleinen Finale“ die etwas enttäuschenden Bregenzer, im Spiel um Platz 5 setzte sich Alpla Hard vor HC Linz durch. Eine weitere erfreuliche Nachricht war die Bekanntgabe des All-Star Teams: Mathias Weinhappl wurde als bester linker Flügel des Turniers ausgezeichnet!

Abschließend noch ein paar Worte des Trainers Florian Hirschegger:

„Was für eine Sensation! Niemals hätten wir uns das erträumt. Insgeheim wusste ich, dass wir eine sehr talentierte Mannschaft haben und an guten Tagen viele Gegner ärgern können. Dass wir jedoch so ein Turnier spielen und nur aufgrund der kleineren Auswechselbank an der absoluten Sensation vorbeischrammen, das hätte ich mir wirklich nicht gedacht. Man sieht, dass in Korneuburg viel richtig gemacht wird und dass die Qualifikation für nationale Aufgaben nicht zwangsläufig über eine U20 geschehen muss. Das Training mit der Kampfmannschaft und die Einsätze im Herrenbewerb haben vielen Spielern die nötige Härte gelehrt und ihnen auch einen gewissen Spielwitz mitgegeben, mit dem wir an diesem Wochenende nicht nur uns selbst, sondern vor allem Handball-Österreich überrascht haben! Weiter so Burschen, wir werden noch viel Freude mit euch haben.“

Herzlichen  Glückwunsch an alle Spieler, Betreuer und Eltern vor Ort und daheim, die uns an diesem Wochenende so toll unterstützt haben!!!

 

Alle Ergebnisse des Wochenendes:

Samstag, 6.6.2015

Vorrunde: SG HC LINZ AG/neue Heimat - Union Spk. Korneuburg -17:25

Vorrunde: Bregenz Handball - Union Spk. Korneuburg -30:34

Sonntag, 7.6.2015

Halbfinale: Union Spk. Korneuburg - HIB Handball Graz -27:26

Finale: HC Fivers WAT Margareten - Union Spk. Korneuburg -31:22

 

All-Star Team:

Torwart Boris Tanic (Fivers), li. Flügel Mathias Weinhappl (Korneuburg), li. Aufbau Marin Martinovic (Fivers), Mitte Sebastian Spendier (HIB Graz), re. Aufbau Ivan Martinovic (Fivers), re. Flügel Max Eiler (Bregenz), Kreis Antonio Juric (Linz)

 

Kader U18 Korneuburg in Bregenz:

Betreuer: Hirschegger Florian, Hirschegger Alexander, Bachofner Andreas

Spieler: Weinhappl Mathias, Pöter Hannes, Litschauer Christoph, Reichenauer Felix, Bachofner Sebastian, Holzer Lukas, Prinesdom Philipp, Erben Stefan, Müller David, Martin Bernhard, Rajic David, Unger Martin, Gross Johannes, Metzenbauer Gregor

Bester Werfer: Weinhappl Mathias (30)