LL: Stockerau - Korneuburg
Natürlich: Ein Städtekampf Stockerau gegen Korneuburg wird immer emotional geführt, da ist das Seelenleben bei Zuschauer und Spieler in Aufruhr, da kocht das Gemüt über, jeder will den Sieg davontragen. Man ist heiß auf das Spiel, heiß auf den Gegner. Korneuburg Stockerau war ein großartiges Duell, das diesen Sonntag in der Sporthalle Alte Au ausgetragen wurde.
Drittens kommt ein so großes Herz manchmal erst in Schwung, wenn der Körper schon scheintot auf dem Parkett liegt und die gegnerische Mannschaft unbewusst Reanimierungsmaßnahmen setzt, indem sie auf dem geschundenen Körper herumtrampelt.
Und so war es eben am Sonntag: Korneuburg, schon in der Versenkung, wurde wiederbelebt/ belebte sich selbst wieder, zog sich selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf/ wurde aus dem Sumpf gezogen.
Ach ja, beinahe hätte der Berichterstatter einen wesentlichen Punkt vergessen, den es unbedingt zu erwähnen gilt, schließlich, mit Cicero gesprochen, ist keine Schuld dringender als diejenige, Dank zu sagen: Dank dem Schiedsrichterduo, dem die Partie zu keiner Zeit aus der Hand geglitten ist, so emotional sie auch geführt wurde, Dank für ihre mehr als gut gemeisterte Aufgabe. Stets fällten sie hundertprozentig korrekte Entscheidungen, nicht zuletzt deshalb, weil wie gerne gesagt wird Schiedsrichterentscheidungen Tatsachenentscheidungen sind und außerdem der Verfasser des Berichtes keine Lust hat, wegen Kritisierens für zwei Minuten die Bank zu drücken.
Wie dem auch sei die immer unauffälligen Schiedsrichter drängten sich schon in der Anfangsphase in den Hintergrund, als sie, in vollkommen richtiger Regelauslegung den Motor des korneuburger Angriffsspiels, Matthias Keusch, mit der roten Karte des Spielfeldes verwiesen; eine Entscheidung, zu der man nur gratulieren kann. Dies war aber nur der erste von vielen richtigen Pfiffen.
Wie auch immer, nachdem Keusch hinaus musste, musste Gerstenecker hinein. Und dieser Motor (ich wähle hier bewusst nicht den Ausdruck Ersatzmotor, passender wäre alternatives Angriffsaggregat) schob den korneuburger Karren aus dem Dreck, und half mit, ihn wieder in flott zu machen. Als er dann lief, war Stockerau ebenso ohnmächtig wie Korneuburg zu beginn der Partie. Zur Pause führte Korneuburg bereits mit einem Tor.
Nach der Pause präsentierte sich den Zuschauern eines jener Spiele, die letztendlich in beide Richtungen ausschlagen können einmal führte diese Mannschaft, einmal jene, Salz in der Suppe waren stets interessante Entscheidungen grandioser Schiedsrichter.
Am Ende siegte Stockerau, wie hoch genau entzieht sich der Kenntnis des Berichterstatters, der die Endminuten fluchend im Kabinengang zubrachte zu unrecht natürlich, auch dieser Ausschluss (einer von drei für Korneuburg) war mehr als richtig und korrekt.
Endlich bleibt nur noch zu sagen, dass sich Korneuburg ebensosehr wie Stockerau Punkte verdient hätte, dass man sich aber trösten soll mit dem Gedanken, die Möglichkeit zu besitzen, diese Scharte vor eigenem Publikum wieder auswetzen zu können.
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